2014 entwirft und gestaltet Heinz Ebner den Kreuzweg für das neu errichtete Altenwohn- und Pflegeheim der Caritas in Eisenstadt - "Haus St. Martin".
Im Haus St. Martin - einem Haus, in dem Bewohner, Mitarbeiter und Besucher mit dem Unausweichlichen unseres irdischen Lebens täglich konfrontiert sind: dem Tod, ist der neue Kreuzweg ein wichtiger Bestandteil zur Korrektur unserer Blickrichtung. Er umfasst wie eine Erläuterung den Raum und führt zum Erkennen der Gegenwart Christi in der Eucharistie und stärkt den Glauben an die verheißene Auferstehung.
In 14 unterschiedlich breiten und 165 cm hohen Einzelbildern (Acryl-Mischtechnik, teilw. vergoldet, Leinwand auf Holz) wird die Heilsgeschichte des Leidens Jesu Christi vor dem Hintergrund des roten Mantels des Hl. Martin gezeigt (im Teilen seines Mantels für den/die Ärmsten folgt Martin Christus nach). Der traditionell immer in Rot dargestellte Mantel des römischen Offiziers bildet mit seinen schwer fallenden Falten die Hintergrundkulisse …
Im Kreuzweg wird der "Heiland" - das Heilen - sichtbar gemacht, indem in jeder Station ein Bildzitat einer biblischen Heilung linear eingearbeitet ist und als Kontrapunkt zur jeweiligen Station zu sehen ist:
1. Stat. - Die Erweckung des Lazarus
2. Stat. - Das Ohr des Soldaten im Garten Gethsemane
3. Stat. - Heilung des Gelähmten
4. Stat. - Talita kum / Erweckung des Mädchens
5. Stat. - Heilung der Frau mit verkrüppelter Hand
6. Stat. - Heilung der Frau mit krummen Rücken
7. Stat. - Heilung der Frau am Wegrand (mit Blutungen)
8. Stat. - Heilung der Besessenen
9. Stat. - Heilung des Stummen
10. Stat. - Heilung des Aussätzigen
11. Stat. - Heilung des Blinden
12. Stat. - Dismas / Schächer am Kreuz
13. Stat. - Heilung des Burschen des Offiziers
14. Stat. - IM GRAB / ohne individuelle Heilung, da Auferstehung …
Auf dem Boden des Lebens stehend durchschreitet der leidende / heilende Christus den Zyklus des Lebens, symbolisiert in den 4 Jahreszeiten Sommer, Herbst, Winter und Frühling.
Die in der Zahl der Bildreihenfolge ansteigende Anzahl an goldenen Quadraten in den Bildern unterstreichen das Chaos des Geschehens bis hin zur absoluten Ordnung im Tod.
Als 15. Station folgt nun noch ein Gestaltung des Tabernakels:
nach Tod und Auferstehung ist Christus nun gegenwärtig im Allerheiligsten, der Eucharistie - diese gibt der geöffnete Mantel des Hl. Martin an uns weiter …
Das bereits ebenfalls fertige Altarbild aus Fusingglas zeigt eine Interpretation des Spaltes, der entsteht durch die Teilung seines Mantels. In aufsteigend immer heller werdenden Farben werfen wir - wie im AT Jakob - durch die Himmelsleiter einen kleinen Blick ins Paradies …
Entwürfe: