2016 gestaltet Heinz Ebner ein kleines Fenster in der Filialkirche Schandorf im Südburgenland.

Aktualitätsbezogen (1700. Geburtstag des Landes- u. Diözesanpatrones, dem Hl. Martin) und regionalbezogen (Schandorf liegt auf österr. Seite in unmittelbarer Nachbarschaft zum Geburtsort des Hl. Martin) zeigt das Fenster die Teilung des Ofiziersmantels, den der Hl. Martin mit einem nackten Bettler teilte. Das Schwert des röm. Legionärs wird im Bild zum Kreuz Christi, das durch diesen Akt der Barmherzigkeit die Fülle des himmlischen Paradieses in golgelber Farbe erstrahlen lässt. Die vier Gänse im linken Teil des Mantels erinnern daran, dass erst durch Überwindung alles "Menschlichen" wie Angst, Zögern, kleinkarriertes Denken barmherziges Handeln möglich wird. Im rechten Mantelteil sind zwei Bettler erkennbar - ein junger Mann und eine alte Frau: Symbol der Hilfsbedürftigkeit der Menschen im allgemeinen (s. "Adam und Eva"). Die in Erwartung einer milden Gabe ausgestreckte Hand der alten Frau stellt die materielle Notwendigkeit barmherziger Hilfe dar, der erhobene Gabenbecher des Mannes erhebt das Betteln zu einem spirituellen Akt und macht aus der erhaltenen Gabe ein Opfer.

 

myFlickr